Wir zeigen mit diesem Blog-Eintrag, weshalb bestimmte Gastrobetriebe sich nicht vor Gästen retten können.
Wir sind Menschen. Menschen sind veranlagt dazu, sich an der Masse zu orientieren. Schon kleine Gruppen haben diese Wirkung auf die Meisten von uns. Wo Menschen sind, zieht es uns hin.
Ein anderer Punkt ist Bewegung. Wir sind Beobachter. Wir schauen. Wir sind neugierig. Wir verurteilen zumal gerne. Langeweile will niemand. Wo schaut man hin, wenn sich nichts bewegt? Starr ins Antlitz des Gegenübers, bis die Augen tränen? Auf die Wassertropfen am kühlen Bierglas, die sich ihren Weg an der Aussenseite des Getränks nach unten mäandrieren? Nein. Der Blick wandert und sammelt unentwegt Eindrücke.
Hier geht die Post ab
Das Zentrum der Stadt St. Gallen weist einige Gastrobetriebe vor, die sich über Gäste zum Glück nicht beklagen können:
Die blau markierten Gastrobetriebe haben alle Folgendes gemeinsam:
- Sie liegen an einer Hauptverkehrsader mit starkem Verkehr oder an zentralen Altstadtgassen.
- Permanent ist etwas los: Verkehr, Geräusche, Menschen. Kurz: Es lebt.
- Verkehr, der Grenzen setzt. Dadurch wird der Verkehr zur Wand, die eine gähnende Leere zu einem überschaubaren Bereich macht, in dem sich die Menschen wohler fühlen.
Die rötlich markierten Beispiele leben vor, was passiert, wenn man der innerstädtischen Umgebung das Leben nimmt. Gestern gesehen, bei schönstem Wetter, an der gepflästerten Brache am Markt:
Gäste sitzen lieber drin, wo es gut besetzt ist, als draussen. Wer will schon das Echo des Nippens am Feierabenddrink hören? Uns ist niemand bekannt. Wir sind aber überzeugt, dass wenn dieser Sitzplatz durch Pflanzen, durch Bewegung, durch Autos (!) gefühlt und visuell begrenzt wird, die Leute sich hinsetzen.
Fazit
Wo Leben herrscht – egal in welcher Ausprägung – dort zieht es Menschen hin. Selbst ein- und ausparkierende Autos sind Leben. Tausend mal mehr Leben als ein Platz, den man regelrecht meidet. Selbst die Initianten von damals.
Ein Gedanke zu „Bewegung = Leben“