Vimentis – es geht besser!

Vimentis. Die Dienstleistung ist gut, wichtig und bekannt. Soviel zum Ist-Zustand. Jetzt folgt aber Kritik. Aber auch ein konkreter Vorschlag.

Die Masse wirft ungeprüft Listen ein

Die Masse der Wählerinnen und Wähler wirft häufig ungeprüft und unverändert die ‚Hausliste‘ ein. Weshalb auch nicht? Die Parteifarben stehen auch heute noch für bestimmte, politische Zugeständnisse: Konservativ bürgerlich? SVP. Liberal? FDP. Familie? CVP. Viel Staat? SP. CO2-Steuer? Grüne.

Ja, das ist etwas gar abstrahiert – aber es gilt!

Und seien wir doch ehrlich zueinander – ein „Smart Spider“, wie ihn Vimentis für politisch exponierte Personen erstellt, ist manipulierbar. Man kann mit geschickten Antworten möglichst viele Anspruchsgruppen bedienen. Oder zumindest nicht abstossen. Das Ziel ist, dass man noch irgendwo als Panaschier-Stimme auf der Liste einer anderen Partei ein Plätzchen findet.

Was ein solcher Smart Spider aber ganz sicher ist: Nicht bindend. Hingegen sind Mandate bindend und damit endgültig aussagekräftig.

Unser Vorschlag deshalb: der «Transparenz Spider»

Heute zeigen die „Smart Spider“ auf einen Blick, welche politischen Themen wie stark gewichtet sind. Bspw. hier:

Der aktuelle Vimentis Spider geht auf klassische politische Themen ein, die aber gerade bei Mittelfeld-Positionen nicht wirklich greifbar sind. Selten bekennt jemand ganz klar Farbe. Bindend sind die Angaben sowieso nicht.

Wir finden aber, dass diese Spider die Bits und Bytes nicht Wert sind, auf denen sie gespeichert werden. Der Grund hierzu ist, dass diese Spider quasi ein Versprechen sind, das häufig nicht eingehalten wird. Zu vage ist die Aussagekraft. Seien wir doch ehrlich: Wenn bei einem Thema die Gewichtung in der Mitte zu liegen kommt – kann das alles heissen. Die Katze im Sack quasi.

Ein Thema, das aber nicht vage ist und nicht fehlinterpretiert werden kann: Wer wo und wie mit wem, weshalb und für wieviel und seit wann involviert ist!!

Eine Liste dieser sog. Interessensbindungen findet sich für den Nationalrat hier: https://www.parlament.ch/de/organe/nationalrat und für den Ständerat hier: https://www.parlament.ch/de/organe/staenderat. Ebenso findet sich rechts, am Ende der Downloads noch die Liste der Zutrittsberechtigten – auch ein klares Indiz dafür, wer eigentlich für wen politisiert.

Deshalb rufen wir Vimentis auf, deren Bekanntheit zu nutzen und den «Transparenz Spider» einzuführen. Dieser Spider zeigt auf einen Blick, welche Politikerin und welcher Politiker wie un/abhängig ist und was diese Personen von Transparenz halten.

Hier gibt’s nichts zu interpretieren: Welcher Lobby dient man zu? Was hält man von Transparenz? Ein Blick und es ist klar, ob diese Person überhaupt für die Basis arbeitet.

Der Spider besteht aus folgenden, nicht abschliessenden und beispielhaften Themen:

  • Pharma
  • Finanzbranche
  • Gesundheit
  • Landwirtschaft
  • Wirtschaft
  • Transparenz

Pharma: Alles zur Pharmabranche, Medikamente, Einfuhrzöller, Vertriebsmargen, uvm.
Finanzbranche (Versicherungen, Banken, PKs): Pricing, unlauterer Wettbewerb, Milliarden Betrugsfälle, Rendite-Liegenschaften die leer stehen, Kannibalisierung Privatwirtschaft mit Pflichtgeldern (Versicherungen, PKs), Makergebühren, Shareholder- statt Stakeholder-Value, uvm.
Gesundheit: Arztkosten, Spitalkosten, Behandlungen mit Augenmass, direkter Bezug zur Pharma, uvm.
Landwirtschaft: Subventionen, Absprachen, Umzonungs-Thematik, uvm.
Wirtschaft: Billige Arbeitskräfte, Shareholder- anstatt Stakeholder-Value, Absprachen, uvm.
Transparenz: Abstimmungsverhalten in den Räten bei Transparenzthemen (Offenlegung Spendengelder, Transparenzinitiative, usw.).

Sie sehen, sechs Themen, anhand denen gezeigt wird, wie un/abhängig eine Politikerin/ein Politiker ist. Bei dieser Sichtweise der Verbandelungen muss nicht mehr interpretiert werden. Bei starken Ausprägungen – Herrgott – bei jedweder Ausprägung über 0 ist die Person befangen und eigentlich nicht mehr wählbar für die Masse.

Also. Wann kommt der «Transparenz Spider»?

Vimentis, www.vimentis.ch, wann kommt der «Transparenz Spider»? Wann können Wählerinnen und Wähler mit nur einem Blick pro Person herausfinden, wer überhaupt unabhängig ist, wer nicht und wer Transparenz fördert oder eben sabotiert.

Wir wagen zu behaupten, dass die Qualität des Erreichten massiv zulegen würde.

Parkplatz-Podium: Wer nicht da war, wird einseitig informiert.

Oder: Wie wichtige Aussagen einer Podiumsdiskussion einem belustigenden Beispiel zum Opfer fallen.

26.08.2019 – südbar, das Tagblatt lädt zum Podium. Thema: die 38 abgeschafften Parkplätze auf dem Marktplatz. Die Fürsprecher klammerten sich an deren einziges Argument wie ein kletterndes Kind an den dicken Ast, wenn es müde ist.

Kontroverse Diskussion am Parkplatz-Podium in der südbar.

Dieses Argument war eine Vorlage von 2012, in der die Rede war von einer Parkgarage unter dem Union-Gebäude bis hin zum Taubenloch. Dann wurde diese Ausgangslage aufgebrochen und die Parkgarage im Zentrum verworfen. Leider wurde der Kausalzusammenhang in der Vorlage nicht klar definiert und die Gutgläubigkeit wurde bestraft.

Verschollene Argumente

Was gestern am Podium aber klar wurde: das Abschaffen der Parkplätze ist eine rein ideologische Idee, und keine Argumente konnten vom Gegenteil überzeugen. Hier aber die Liste derjenigen Argumente, die von Parkplatz-Fürsprechern beim Gespräch ausgelegt, vom zahlreichen Publikum mehrheitlich mit Beifall beschenkt, aber im Tagblatt keine Erwähnung fanden:

  • Es sind nicht einfach nur 38 Parkplätze. Bei einem Arbeitstag von 0900h bis 1900h und max. 30 min Parkzeit, sind das mindestens 760 Fahrzeuge mit mindestens einer Person, die nicht mehr unmittelbar, kurzentschlossen und bequem konsumieren kann.
  • Geht jemand nicht mehr in der Altstadt einkaufen, weil dort Autos parkiert sind? Höchst unwahrscheinlich. Wieviele Personen aber sind vor den Kopf gestossen und wieviele Ladenbetreiber wortwörtlich um Geld betrogen, weil Parkplätze als grosses Übel verteufelt ins Abseits politisiert wurden?
  • Nicht jeder Einkauf ist ein Beratungseinkauf. Die meisten Besorgungen sind Routinegeschäfte: Konsumenten wissen, was sie wollen und wünschen sich, es besorgen zu können.
  • Unsere Gesellschaft besteht aus älteren Menschen, Menschen mit Gebrechlichkeiten, gestressten Menschen, bequemen Menschen und Menschen, die zwecks Beruf ganztags mit dem Auto unterwegs sein müssen. Es liegt nicht an uns, zu entscheiden, welcher Mensch wie zu konsumieren hat.
  • Eine Studie und Analysen puncto Einkaufsverhalten und Umsatz belegt, dass jeder aufgehobene Parkplatz am Markt jährlich ca. CHF 400’000 Umsatz brachte. Mit nun zunehmender Entfernung zu den Läden durch die Verlagerung in Parkhäuser nimmt diese Umsatzstärke markant ab. Das spüren viele Geschäfte schon jetzt.

Lolipop – echt jetzt?

Das Tagblatt entschied sich beim aktuellen Bericht darüber, die Kontra-Argumentation auf das bewusst überspitzt formulierte Beispiel eines Lolipop-Kaufs zu stützen. Urteilen Sie selbst, weshalb es das Tagblatt als nötig erachtet, viele klare Fragestellungen und Vorschläge einer nutzlosen Belustigung zu opfern.

Und in diesem Zusammenhang wurde die Parkplatz-Gegnerin Franziska Ryser zitiert: „Man könnte ja beim Quartierkiosk vorfahren“. Stimmt. Könnte. Effektiv schlug die Grünen-Vertreterin etwas anderes vor, nämlich: „Dann könne man anstatt auf den Marktplatz auch noch 500 m weiter fahren zu einem Kiosk ausserhalb der Altstadt, der auch Parkplätze hat.“ So so. 500 m weiter fahren.

Die Frage derselben „Gegnerin einer für jede Person zugänglichen Altstadt“, ob denn die CHF 750 Millionen Investition für eine Parkgarage unter dem Marktplatz eine Chance hätte – definitiv. Denn beim aktuellen Minus-Zins-Umfeld würden Pensionskassen und andere Anleger gerne in ein lukratives Parkplatz-Projekt einsteigen, das immerhin 2 – 3 % Jahresrendite verspricht.

Fazit

Das Podium brachte nichts Neues. Es zeigte sich auch gestern wieder, dass die Parkplatz-Gegner nicht auf unmittelbare Fragen eingehen und die Argumente der Fürsprecher keinen Platz in der Berichterstattung finden. Schlimmer noch – wie gehabt sind klare Tendenzen der lokalen Zeitung spürbar.

Vorschlag

Die Altstadt ist – durch Stadträtin Maria Pappa bestätigt – eine sogenannte „Begegnungszone“. D.h., man darf mit dem Auto in die Gassen und auf die Plätze fahren und für 15 min einen Güterumschlag (raschen Einkauf) vornehmen – solange niemand dabei behindert wird. Unser Vorschlag deshalb: Tun Sie das! Und plötzlich sind Parkplätze auf der gepflästerten Brache wieder heiss ersehnt. Denn: Flanieren tun die Autogegner wohl in den Gassen, nicht aber auf dem Platz, den sie so inbrünstig von Autos leergefegt haben.

Journalismus muss informieren. Ausgewogen und neutral. Kurz: Konstruktiv.

Da jüngst einige Medien bedauerlicherweise wieder stark contra bürgerlicher Vorstösse formulieren und politische, konsensorientierte Bemühungen deshalb bewusst kleinschreiben – gibt es diesen Blog.

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